DKW-Motorraddienst

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Das Motorrad DKW RT 350 mit Binder-Seitenwagen im Test

Hydraulik und Hinterradwechsel


Bild 6: Es ist schon viel gemacht worden, um den Antrieb des Hinterrades elastisch zu bekommen. Außerdem muß das Rad ohne viel Zielen ein- und auszufädeln sein. Wie es mit den erstrebten einfachsten Mitteln gemacht wird, zeigen diese beiden Bilder.
Die RT hat von vornherein eine Hydraulik für das Hinterrad mit Anschlußmöglichkeit für das Seitenrad. Die Hydraulik für das Hinterrad bringt noch etwas anderes mit sich: Die Ketten-Vollkapselung ließ bekanntlich die Kettentemperaturen steigen, das Fett fing an wegzulaufen, und die Kettenlebensdauern wurden noch bescheidener als früher bei offenen Ketten. Also runter mit den Temperaturen und raus mit der Bremse aus dem Antriebs-Zahnkranz, damit die Kette nicht auch noch von der Brcmswärme geheizt wird. Also muß, wenn die Kette rechts ist, die Bremsmechanik nach links und muß entfernt werden können, damit das Rad rausgeht. Gestänge aus- und einhängen? Kein Vergnügen. Die Ankerplatte hängt aber bei einer Hydraulik einfach am Schlauch, kann da beliebig dran baumeln und Aus- und Einzuhängen gibts nichts. Wir haben bei modernen Twins schon sieben lose Teile beim Hinterradwechsel erlebt samt der Notwendigkeit, die Steckachse erst mal verkehrtrum einzustecken, bis die ganzen Scheiberln, Mufferln und Büchserln fluchteten — man begrüßt es dankbarlich, daß es bei der RT nur die Achse selber und ein Distanzstück als lose Teile gibt. Als Mitnahme-Einrichtung ist die alte Mechanik mit gewaltiger Gummischeibe und drei Mitnehmerflügeln beibehalten worden, die sich bei den bisherigen RTs so absolut bewährt hat. Alles in allem ist das also — heute noch keineswegs üblich — eine Maschine, bei der ein Radwechsel buchstäblich so einfach geht, wie man das im Schulbuch liest.

Bild 7: Zunächst waren es drei Gummistücke als Mitnehmer — jetzt ist es wieder eine Scheibe. Man kann sehr genau sehen, daß die Druckseite länger ist. (Pfeil = Drehrichtung des Rades.) Wie weit sich diese Polster zusammendrücken, sieht man an den Ausfräsungen für die Haltebleche. Bild 8: Mit diesem Angelhaken im Bordwerkzeug läßt sich die Steckachse wirklich heraus ziehen — Holzhammer tatsächlich überflüssig. Das Abstandstück fällt herunter, die Bremse wird herausgenommen, das Rad hinten rausgezogen — fertig. Bild 9: Beim Einfädeln gibt es diesen kleinen Trick. Rad einfädeln in die Mitnehmer, mit einer Hand festhalten. Bremse vor der Trommel ansetzen, Steckachse einführen, Bremse mit der Achse in die Trommel schieben. Achse rausziehen, Bremse bleibt sitzen, Abstandstück zwischensetzen und Achse wieder reinschieben. Fertig.

aus: Das Motorrad, 7. Jahrgang Nummer 16 vom 13. August 1955




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