Zerlegung und Zusammenbau der Teleskopgabel
für die DKW-Motorräder RT 200 und RT 250
Diese Anleitung gilt auch für die DKW RT 250/2 bis Fahrgestell-Nr. 48 585 292
Ausbau und Demontage der kompletten Gabel
- Die Maschine so auf den Kippständer stellen, daß das Vorderrad freihängt.
- Das Vorderrad (nach vorherigem Lösen des vorderen Bremsseilzuges aus dem Bremshebel) herausnehmen.
Der vordere Bremsseilzug wird durch die am Vorderrad-Kotflügel bzw. am unteren Lenkjoch befindlichen Führungsschellen hindurchgezogen, worauf der Vorderrad-Kotflügel nach vorherigem Lösen der beiderseitigen Befestigungsschrauben herausgenommen werden kann. - Nach dem Lösen der Lenkerhaltermuttern wird der komplette Lenker nach rückwärts auf den Kraftstoffbehälter gelegt, der zweckmäßigerweise vorher durch ein Tuch abgedeckt und damit vor Lackbeschädigungen geschützt wird.
- Jetzt kann nach dem Lösen der Konterschraube, der Schaftmutter mit der darunter befindlichen Scheibe sowie der beiden Hutmuttern (Bild Nr. 1) (ab Fahrgestell-Nr. 47505762 werden Schrauben (Bild Nr. 6) verwendet) das obere Lenkjoch entfernt werden. Dabei ist die Gabel hochzuhalten und vor dem Herausfallen zu hindern. Nun ist die Gabel nach unten herauszuziehen.
Achtung!
In den beiden Lenkungslagern liegen je 19 lose Stahlkugeln. - a) Bis Fahrgestell-Nr. 47505761: Das Verschlußstück (Bild Nr. 2) mit dem angeschweißten Federhalter (Bild Nr. 4) und dem aufgesteckten Gummipuffer (Bild Nr. 3) ist herauszuschrauben,
b) Ab Fahrgestell-Nr. 47505762: Die Abschlußschraube (Bild Nr. 7) sowie die Haltekappe mit dem oberen Gummipuffer (Bild Nr. 8 und 9) ist herauszunehmen. - Nun lässt sich die Hauptfeder, deren ungespannte Länge 480 ± 5 mm beträgt, herausziehen. In die Federn ist ein Dämpfungsrohr eingeschraubt, das in seinem unteren Ende eine Pumpenbüchse trägt. Der Federhalter am oberen Ende des Dämpfungsrohres muss so weit in die Feder hineingeschraubt sein, dass von der oberen Kante des Federhalters bis zum unteren Ende der Feder ein Maß von 240 mm vorhanden ist.
- Die Klemmschellen für die Gummibälge werden unten und oben gelöst und die austretende Ölmenge aufgefangen. Beide Gummibälge sind auf die Holme (konische Trägerrohre) aufzuschieben.
- Die Gleitrohre werden nach oben geschoben. Die Manschettenmuttern komplett (Bild Nr. 5) oder die Ringmuttern komplett (Bild Nr. 10) werden abgeschraubt.
- Jetzt lassen sich die Gleitrohre nach unten herausziehen. Auf der oberen Gleitbüchse der beiden Holme liegt je eine Feder mit 2½ Windungen, die aus dem Holm nun ohne Schwierigkeit herausgenommen werden kann. Im Gleitrohr selbst befindet sich noch die Dämpfungsfeder mit einer ungespannten Länge von 55 mm.
Zusammenbau der Gabel
Der Zusammen- bzw. Einbau der Gabel erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge.
Achtung!
Beim Aufsetzen der Schaftmutter und der Konterschraube ist zu beachten:
Schaftmutter erst leicht von Hand anziehen, dann Konterschraube leicht einschrauben.
Nun wird die Schaftmutter fest angezogen, wobei auf die Einhaltung des normalen Lenkungsspieles zu achten ist (Lenkungslager nicht verklemmen!). Jetzt kann auch die Konterschraube festgeschraubt werden.
Nach dem Festziehen der unteren Klemmschellen an den Gummibälgen ist je 200 ccm Gabelöl SAE 20 einzufüllen:
a) Bis Fahrgestell 47505761 erfolgt die Einfüllung des Öles in die Gummibälge.
b) Ab Fahrgestell 47505762 geschieht die Einfüllung des Öles durch die Befestigungsschrauben im oberen Lenkjoch.
Anmerkung: Auf den Zusatz von Desolite, wie von DKW empfohlen, kann verzichtet werden. Verwenden Sie stattdessen spezielles Oldtimer Gabelöl, welches die Dichtungen an der Telegabel Ihres DKW-Motorrads nicht angreift.
Das passende Oldtimer Gabelöl für Ihr DKW-Motorrad können Sie hier bestellen.
Die oberen Klemmschellen an den Gummibälgen sind nunmehr festzuziehen.
Hinweis: Der Abstand zwischen Oberkante der Gummibälge und Unterkante des unteren Lenkjochs beträgt bei der RT 200 und RT 250 226 mm, bei der RT 250/2 221 mm. Wenn dieser Hinweis nicht beachtet wird, werden die Bälge im Fahrbetrieb über das gewünschte Maß hinaus beansprucht, und die Lebensdauer wird entsprechend verringert.