DKW-Motorraddienst

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Modellbeschreibung Datenblatt
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DKW RT 250/2

DKW Motorrad RT 250/2 spacer.gif
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Die im Herbst 1953 vorgestellte DKW RT 250/2 ist die besonders gelungene Weiterentwicklung der bewährten RT 250. Mit Ausnahme des bereits von der RT 250/1 bekannten Viergang-Getriebes stellte diese Maschine eine völlige Neukonstruktion dar. Das Wesentliche daran war natürlich, wie bei der zeitgleich vorgestellten RT 175, der neue Motor, der rein äußerlich schon durch seine wuchtige, aber schöne Formführung auffällt. Der Zylinder wurde ähnlich dem der RT 175 neu gestaltet und hat den Auslaß auf der linken Seite. Ansauggeräusch- und Auspuffschalldämfer sind so aufeinander abgestimmt, dass die Leistung zunächst auf auf 13,5 PS und später auf 14,1 PS gesteigert werden konnte, denn durch die neuartige Zuführung des Benzin-Luft-Gemisches und einen entsprechend wirkenden Gegendruck der verbrannten Gase im Auspuff wurde eine noch intensivere Füllung des Zylinders erreicht. Die Bohrung mit 70 mm Durchmesser und der Hub mit 64 mm blieb unverändert, dennoch liegt auch das zur Verfügung stehende Drehmoment wesentlich höher als bei der älteren 250er. Bei 3500 U/min erreicht die Maschine ihr höchstes Drehmoment mit 2,2 mkg.

spacer.gif Luftansaugeweg beim Motor der DKW RT 250/2
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spacer.gif Motorleistung der DKW RT 250/2 im Vergleich zu anderen DKW-Motorräder
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spacer.gif Werkzeugkasten der DKW RT 250/2
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spacer.gif DKW RT 250/2 mit Beiwagen
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spacer.gif Der formschöne Bremshebel am Hinterrad der DKW RT 250/2
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Die Vergaserverkleidung erfüllt neben Formschönheit und Schutz vor Verschmutzung als wichtigste Aufgabe die Beruhigung der angesaugten Luft. Ein Ansaugkanal in der Vergaserverkleidung führt den Luftstrom in labyrinthartigem Verlauf genau vor den Luftfilter. Die Luft wird bei zweimaligem Richtungswechsel durch das Innere der Verkleidung geleitet, wobei die sonst vor dem Luftfilter entstehenden Wirbel beseitigt werden.

Wegen der Vergaserverkleidung musste auch der Vergaser nach hinten verlegt werden, wobei der lange Ansaugweg genau auf die hohe Leistung der Maschine abgestimmt werden konnte. Der lange Weg zwischen dem Luftschieber des Vergasers und der Steuerkante des Kolbens hat eine geringere Schwingungsfrequenz der Kraftstoffluftgemischsäule beim Öffnen und Schließen des Luftschiebers zur Folge. Bei einem kurzen Ansaugweg treten kurze Schwingungen auf, die sich bei einer bestimmten Drehzahl mit den Steuerzeiten des Kolbens überschneiden können und in diesem Drehzahlbereich eine ungenügende Füllung, sowie in der Leistungskurve ein „Loch" entstehen lassen. Bei dem langen Ansaugweg der RT 250/2 und auch der RT 175 entstehen Schwingungen geringer Frequenz, die ein Überschneiden mit den Steuerzeiten des Kolbens ausschließen.

Der gleichmäßige Drehmomentverlauf und das günstige Leistungsgewicht von 9,8 kg pro PS ergeben ein hohes Beschleunigungsvermögen, das sich durch die angepassten Gangabstufungen des Viergang-Getriebes gut ausnutzen lässt. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 114 km/h erfüllte die neue DKW RT250/2 vor allem die Ansprüche sportlicher Fahrer. Um die hervorragende Straßenlage beizubehalten, wurden keine wesentlichen Veränderungen am Fahrgestell vorgenommen. Lediglich die Federaufnahme an den beiden Hinterradstreben wurde anders gestaltet, um einen größeren Werkzeugkasten unterbringen zu können.

Von der Möglichkeit, einen Seitenwagen anzuschließen, konnte durch den verstärkten Motor in noch weit größerem Maße Gebrauch gemacht werden als bisher. Da sich das Auspuffrohr und der Schalldämpfer nunmehr auf der linken Seite des Fahrzeuges befindet, wird der Beiwagen-Insasse weder durch Auspuffgase noch übermäßige Lärmentwicklung belästigt.

Für die Fahrsicherheit sorgen die reichlich bemessenen Bremsen, deren Bremstrommel-Durchmesser vorn 180 mm und beim Hinterrad 160 mm bei 25 mm Belagbreite beträgt. Die Alu-Naben entsprechen der eleganten Note des Fahrzeuges und sorgen darüber hinaus durch den mit Kühlrippen versehenen Mantel für eine gleichmäßige Wärmeabfuhr. Mit welcher Liebe jedes Detail entwickelt und gefertigt wurde, zeigen die formschönen und zweckmäßigen Bremshebel der Vorder- und Hinterradnabe.

Aufgrund des dichter werdenden Verkehrs Mitte der 50er Jahre wurde die RT 250/2 serienmäßig mit einem Bremslicht ausgestattet. Die Leistung der Lichtanlage wurde auf 55/70 Watt erhöht.

Auch nach der Markteinführung der DKW RT 250/2 behielt Auto-Union die beiden Vorgängermodelle RT 250 und RT 250/1 im Angebot. 1954 konnte der Kunde deshalb zwischen 4 verschiedenen Viertel-Liter-Motorrädern von DKW wählen: Die RT 250 mit Dreigang-Getriebe, unverchromt für 1.585 DM und als verchromte Ausführung für 1.645 DM, sowie die RT 250/1 mit Viergang-Getriebe für 1.745 DM. Die RT 250/2 war das Spitzenmodell mit einem Verkaufspreis von 1.895 DM.

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