DKW-Motorraddienst

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Betriebsanleitung für das DKW Motorrad RT 250/2

Kettenpflege


Die Lebensdauer der Kette und des Ritzels ist in erster Linie von regelmäßiger, richtiger Pflege abhängig. Spätestens alle 6000 km soll eine gründliche Säuberung der Kette und Schmierung ihrer inneren Gelenkteile vorgenommen werden. Zu diesem Zweck wird die Kette ausgebaut. Dabei ist wie folgt vorzugehen:
  1. Motorrad hochbocken,
  2. Hinterrad ausbauen,
  3. Inneren Leichtmetalldecke! (fünf Schlitzschrauben) abbauen,
  4. Äußere Schlitzschraube im Kettenkasten lösen,
  5. Lichtmaschinendeckel abnehmen,
  6. Äußeres Kettenkastenblech abnehmen (dabei inneres Kettenkastenblech am Ende nach innen drücken),
  7. Kupplungsdruckstange mit Gummiabdichtung herausziehen,
  8. Sicherungsblech der Schaftradmutter öffnen und Mutter lösen (Linksgewinde),
  9. Ritzel mit Kette vom Schaftrad abziehen,
  10. Kette von der Bremstrommel mit Zahnkranz herunterlegen,
  11. Kette herausziehen

Nach dem Ausbau der Kette wird diese abgenommen und mit Benzin — nicht Petroleum oder Dieselöl — gründlich ausgewaschen (Kettenglieder im Bad einzeln abknicken), um den Schmutz aus den Gelenken herauszubringen. Die gereinigte Kette ist zusammengerollt mindestens ½ bis l Stunde in die verschlossene DKW-Ketten-Fließfett-Dose einzulegen. Nach Herausnehmen der Kette Dose sofort wieder schließen. Kette aufhängen und überschüssiges DKW-Ketten-Fließfett etwa 2 Stunden über dem Dosendeckel abtropfen lassen. Aufgefangenes Fett in die Dose zurückfüllen.

Das DKW-Ketten-Fließfett stellt ein von uns in hartem Fahrbetrieb erprobtes Fett dar, dessen Vorzug vor allem darin liegt, daß es bei Gebrauch nicht erwärmt werden muß. Dies bedeutet also eine wesentliche Vereinfachung der bisherigen Kettenschmierung.
Nach Gebrauch ist die Dose immer gut verschlossen zu halten! Der Dosen­inhalt genügt für ca. 6malige Kettenfettung. Zu beachten ist, daß die Kette völlig im Fließfett eintaucht.
Kette nicht ölen!

Die Montage erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge.

Der richtige Durchhang der Kette ist regelmäßig zu kontrollieren. Er soll, in der Mitte der Kette gemessen, im belasteten Zustand etwa 20 mm betragen, d. h., die Kettenmitte soll aus ihrer Ruhelage 10 mm nach oben und 10 mm nach unten bewegt werden können. Ist der Durchhang größer oder kleiner, so verursacht die Kette Geräusche, verbraucht außerdem unnötig viel Kraft und verringert die Lebensdauer der Zahnkränze und Lager. Auch der Kettenverschleiß selbst wird erhöht. Aus diesem Grunde muß die Kette, wenn die Kettenspannung nicht stimmt, nachgestellt werden.

Zu diesem Zweck wird die Steckachse sowie die Hinterachsmutter SW 22 um zwei Umdrehungen gelöst. Dann wird durch Drehen der Muttern an den Kettenspannschrauben das Hinterrad verschoben, bis die richtige Kettenspannung hergestellt ist.

Es ist außerordentlich wichtig, auf genaue Spur der Räder zu achten, weil davon nicht nur die Straßenlage und damit die Sicherheit des Fahrers, sondern auch die Lebensdauer von Kette, Kettenrädern, Rad­lagern und Bereifungen abhängt. Beim Einspuren der Räder kann behelfsmäßig, wie auf untenstehendem Bild angegeben, verfahren werden. Genauere Arbeit wird durch Anwendung einer Kettenspurlehre in der DKW-Werkstatt erzielt.

Einspuren durch Visieren
  1. Einspuren durch Anlegen einer geraden Latte
  2. Die Räder sind eingespurt, wenn die Vorder- und Hinterradfelge fluchten (siehe Pfeile).


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